>Verwirrung und Ängste um die neuen US-Zölle auf Güter aus zahlreichen Ländern führen in manchen Bereichen zu ersten Panikkäufen. Betroffen sein sollen insbesondere iPhones, berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Seit dem Wochenende sollen Apple-Läden mit Interessierten voll sein, die sich die Smartphones noch "zum alten Preis" kaufen wollten, heißt es. Fast jeder Kunde frage danach, ob die Preise bald hochgingen, so ein Angestellter. Das iPhone wird hauptsächlich in China produziert, für Einfuhren aus diesem Land will die Regierung unter Donald Trump künftig 54 Prozent Zollgebühr haben. 700 Dollar und mehr könnte dies bedeuten, sollte Apple keine Lösung finden oder seine Marge absenken.
Apple-Aktie bekam auf die Mütze
Die Angst soll auch zu mehr Verkäufen geführt haben. Laut Informationen von Personen, die mit den Zahlen vertraut sind, soll das Wochenende deutlich stärker gelaufen sein als in den vergangenen Jahren – zumindest in großen US-Märkten. Zuvor hatte Apples Aktie besonders unter den Zollplänen gelitten – es kam zu einem regelrechten Blutbad an den US-Märkten, mit besonderem Bezug auf die Techwerte.
Apple soll sich bereits vorbereitet haben und an neuen Konzepten gegen die Zölle arbeiten – darunter der Umstieg auf Importe aus Indien, wo die Tarife geringer ausfallen. Auch soll Apple viele iPhone-Modelle vorab ins Land eingeführt haben, um ausreichend Bestände zu haben. Apple hatte in den letzten Jahren versucht, seine Beschaffung aus China abzuziehen, das unter der letzten Trump-Regierung besonders stark in die Zoll-Zange genommen worden war. So wurde die Produktion in Indien und Vietnam ausgebaut.
Kaufen, solange es noch billiger ist
Auch am Montag sollen verschiedene Apple-Läden noch gut besucht gewesen sein. Im Fifth Avenue Store in New York, der 24 Stunden am Tag geöffnet hat, griff eine Kundin noch schnell zum iPhone 15 für ihre Schwester – was explizit aufgrund der Zollnachrichten erfolgt sein soll. Ein Mitarbeiter meinte, er erwarte, dass die guten Verkäufe die kommenden Tage über anhalten werden.
Apple verkauft vermutlich noch bis zum Sommer Geräte, die bereits in die USA eingeführt wurden. Erste Auswirkungen der Zölle dürften erst im nächsten Quartal zu spüren sein. Im Mai werden die nächsten Zahlen des Konzerns erwartet.