Der Chipolo Pop kann nicht nur Apples Airtag ersetzen

Der Chipolo Pop ist ein ganz besonderer Bluetooth-Tracker, Made in EU. Denn er kann sowohl mit Apples "Wo ist?" als auch Googles "Mein Gerät finden" aufgespürt werden. Außerdem hat der poppige Tracker spezielle Talente und ist robuster und weitreichender als seine Vorgänger.

Das slowenische Unternehmen Chipolo hat schon länger Bluetooth-Tracker im Angebot, mit denen iPhone- oder Android-Nutzer verlorene oder gestohlene Gegenstände suchen und finden können. Doch sie funktionierten bisher nur entweder mit Apples "Wo ist?"-Netzwerk oder Googles Alternative "Mein Gerät finden". Der neue Chipolo Pop dagegen fühlt sich in beiden Welten wohl, was ihn zu etwas ganz Besonderem in der Tracker-Szene macht - auch wenn er nicht gleichzeitig von iPhones und Android-Geräten geortet werden kann. Außerdem kommt der Neuling mit wichtigen technischen Verbesserungen.

Staubdicht, größere Reichweite

Der Pop sieht aus wie ein Chipolo One, der als Apple- oder Google-Variante Spot oder Point als Namenszusatz trägt. Allerdings ist er mit den Maßen 38,8 x 6,6 Millimeter minimal größer und nicht nur gegen Spritzwasser, sondern nach IP55 auch gegen Staub geschützt.

Besonders wichtig ist, dass der Pop Bluetooth 6 unterstützt, wodurch er unter anderem mit bis zu 90 Metern im Freien eine 30 Meter größere Reichweite als die bisherigen Chipolo-Tracker hat.

Der Pop besteht aus zu 50 Prozent recyceltem Plastik und kommt ausschließlich in Papier und Pappe verpackt. Betrieben wird der Pop wie viele andere Tracker mit einer Knopfbatterie, die etwa ein Jahr durchhält. Produziert wird er in Slowenien.

Die Einrichtung ist wie gehabt einfach und schnell erledigt, egal ob man den Pop mit einem iPhone oder einem Android-Smartphone koppelt. Grundsätzlich muss man den Tracker nur einmal drücken und auf dem Smartphone-Display erscheint ein Fenster mit den weiteren Anweisungen - sogar die richtige Farbe des Pop wird angezeigt. Dazu muss man nicht mal die Chipolo-App geöffnet haben, die Geräte erkennen den Pop auch alleine und integrieren ihn dann in ihre Suchen-und-finden-Netzwerke.

Millionen Geräte suchen

In beiden Fällen dienen die Millionen anderen iPhones oder Android-Smartphones zur Ortung eines verlorenen Geräts, indem sie das Bluetooth-Signal empfangen, das dieses sendet. Wurde ein als verloren gekennzeichneter Tracker entdeckt, senden die Finder-Geräte ein verschlüsseltes und anonymes Signal über eine sichere Verbindung an das jeweilige Netzwerk.

Man kann beim Chipolo Pop wie bei anderem Zubehör auch Kontaktdaten eingeben, wenn man es als verloren markiert. Ehrliche Finder können sie dann gegebenenfalls mit ihrem Smartphone auslesen.

Schnell und einfach eingerichtet

Im Test funktionierte der Erstkontakt nur mit einem Pixel 9 Pro (Android 15) völlig unkompliziert. Beim iPhone (iOS 18.4) musste zuerst die "Wo ist?"-App geöffnet und die Suche nach einem neuen Gerät gestartet werden. Danach lief aber auch hier alles reibungslos. Vermutlich kann ein Firmware-Update des Trackers den Zwischenschritt schnell überflüssig machen.

In "Finde mein Gerät" oder "Wo ist?" kann man unter anderem den Standort des Chipolo-Trackers in einer Karte sehen und ihn klingeln lassen, um ihn zu finden, sobald man sich in seiner Nähe befindet. Dabei macht sich der Pop mit 120 Dezibel bemerkbar, was deutlich lauter als die 85 dB eines Airtag ist. Dafür gibt bei Apples Lösung auf den letzten Metern ein Pfeil die Richtung an, was nur durch Ultrabreitband-Funk möglich ist. Chipolos Tracker unterstützen diese Technologie nicht.

App bietet nützliche Extras

Dafür kann der Pop Dinge, die der Airtag nicht kann. Dazu muss man lediglich die zugehörige App installieren. Unter anderem ist es dann möglich, den Klingelton des Trackers zu ändern oder den Chipolo Pop als Auslöser der Selfie-Kamera des Smartphones zu nutzen. Der größte Vorteil ist aber, dass man sein Handy klingeln oder dessen Taschenlampe blinken lassen kann, wenn man es verlegt hat. Dazu muss man den Tracker nur zweimal drücken.

Bei Android-Smartphones verbirgt sich in der App auch die Möglichkeit, eine Benachrichtigung zu erhalten, wenn man den Tracker beziehungsweise den Gegenstand, an dem er befestigt ist, zurücklässt. Beim iPhone ist diese Funktion in "Wo ist?" integriert.

Im Test hat dies einwandfrei funktioniert. Damit ist es nahezu ausgeschlossen, dass man etwas verschusselt. Der Diebstahlschutz funktioniert dabei eher indirekt, da Langfinger selbst bei kurz eingestelltem Abstand schon zu weit weg sein dürften, um noch gesehen zu werden. Aber man weiß dann immerhin sofort, dass man bestohlen wurde, kann die Polizei alarmieren und den Tracker verfolgen.

Fazit

Wer auf keinen Fall von einem iPhone zu einem Android-Gerät oder umgekehrt wechseln möchte, ist mit einem Chipolo One wahrscheinlich besser bedient, auch wenn er eine kürzere Reichweite hat und nicht staubdicht ist. Denn dieser Tracker ist aktuell mit 20 Euro wesentlich günstiger als ein Pop, für den man 35 Euro hinlegen muss. Die Funktionen sind ansonsten gleich, was beide Varianten mit zu den besten Bluetooth-Trackern und sehr guten Airtag-Alternativen macht.