ASML hat im ersten Quartal 2025 die selbst gesteckten Erwartungen erreicht und teils übertroffen. Der Umsatz liegt mit 7,74 Milliarden Euro mittig des Ausblicks von vor drei Monaten. Weil die Nettomarge mit 54 Prozent unerwartet hoch ist, fährt ASML einen hohen Nettogewinn von 2,36 Milliarden Euro ein.
Zum Vergleich: Ende 2024 machte ASML knapp 2,7 Milliarden Euro Nettogewinn bei einem Umsatz von 9,26 Milliarden Euro. Die Nettomarge lag zu dem Zeitpunkt bei 51,7 Prozent. Der Cashflow ist nicht vergleichbar, weil ASML traditionell nur in den vierten Quartalen keine Aktien zurückkauft.
Ebenso sagt der Vergleich zum Vorjahreszeitraum wenig aus, weil sich die Halbleiterindustrie 2024 in einem Loch befand. Im ersten Quartal 2024 machte ASML nur 5,29 Milliarden Euro Umsatz und 1,22 Milliarden Euro Gewinn.
Unterm Strich bleibt stehen: Anfang 2025 stellt noch das zweitbeste Quartal in der Firmengeschichte dar. Nach Gesprächen mit Chipfertigern bleibt ASML bei seiner Erwartung, im gesamten Jahr 2025 rund 30 Milliarden bis 35 Milliarden Euro umsetzen zu wollen. In der zweiten Jahreshälfte müsste der Umsatz damit wieder auf Rekordniveau steigen.
EUV-Nachfrage bleibt hoch
ASMLs Einnahmen teilen sich wie üblich auf den Verkauf neuer Lithografie-Systeme zur Chipherstellung und auf die Wartung bereits verkaufter Systeme auf. Mit dem Verkauf von Neugeräten setzt die Firma 5,74 Milliarden Euro um.
Die Nachfrage nach fortschrittlichen Systemen mit extrem-ultravioletter (EUV-)Belichtungstechnik bleibt derweil konstant: 14 solcher Systeme hat ASML zum Jahresanfang verkauft. Laut Geschäftsbericht gingen zwei weitere Topmodelle mit hoher numerischer Apertur (High-NA EUV) an Kunden, die aber erst später verbucht werden. Drei Kunden sollen inzwischen High-NA-EUV-Systeme haben, vermutlich Intel, TSMC und Samsung. Die Nachfrage nach allen günstigeren Nicht-EUV-Systemen bricht derweil ein.
Mit bestehenden Systemen setzt ASML ziemlich genau 2 Milliarden Euro um. Dazu zählt die Wartung bei Chipfertigern vor Ort, aber auch der Austausch mit Upgrade-Modulen. Letztere können etwa die Produktivität erhöhen.
Milliardenausgaben für die Forschung
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung steigen derweil leicht auf 1,16 Milliarden Euro. Die Neubuchungen der Chipfertiger brechen wieder ein – ASML hat Bestellungen im Wert von 3,9 Milliarden Euro aufgenommen. Für die Produktion ist das erst einmal irrelevant, weil ASML ohnehin bis 2026 ausgebucht ist.
Laut ASML sorgt die aktuelle geopolitische Lage für Unsicherheit in der Halbleiterindustrie. Insbesondere die Zollpolitik der US-Regierung bringt die Branche ins Wanken.
Im jetzt laufenden zweiten Quartal erwartet ASML einen Umsatz zwischen 7,2 Milliarden und 7,7 Milliarden Euro, bei einer Marge von 50 bis 53 Prozent. Die Aktie ist nach Bekanntgabe des Geschäftsberichts um etwa acht Prozent gefallen, hat sich inzwischen aber auf ein Minus von fünf Prozent stabilisiert.