Rheinmetall-Aktie steigt auf mehr als 1000 Euro

Manche meiden sie aus Gewissensbissen, andere greifen hingegen munter zu: Viele Rüstungsaktien haben seit Russlands Angriff auf die Ukraine deutlich zugelegt. Die Aktie von Rheinmetall legt innerhalb von drei Jahren eine unglaubliche Rally hin. Das Unternehmen blickt positiv in die Zukunft.

Der Höhenflug des Rüstungskonzerns Rheinmetall an der Börse setzt sich fort. Im Xetra-Handel notierte ein Anteilsschein zeitweilig bei knapp über 1000 Euro und damit erstmals vierstellig. In den drei Jahren Ukraine-Krieg hat sich der Wert mehr als verzehnfacht. Vor zehn Jahren war die Aktie nur etwa 45 Euro wert gewesen. Rheinmetall stellt Panzer, Militär-Lastwagen, Artillerie, Flugabwehr-Geschütze und Munition her.

"Die Finanzmärkte messen Rheinmetall eine erhebliche Bedeutung für die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands und Europas bei", sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger mit Blick auf die Kursentwicklung seiner Firma.

"Die Kursexplosion ist somit zum einen Ausdruck der dramatisch veränderten Sicherheitslage in Europa." Gleichzeitig honoriere die Börse, dass Rheinmetall gut vorbereitet gewesen sei, um heute eine so entscheidende Rolle zu spielen. "Die Märkte trauen uns auch für die kommenden Jahre ein erhebliches Wachstumspotenzial zu."

Neue Bundesregierung könnte deutlich aufrüsten

Die Nachfrage nach Rüstungsgütern ist seit der russischen Krim-Annexion 2014 und dem Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 gestiegen. Hinzu kommt nun die Absicht der EU und der unionsgeführten Bundesregierung in spe, mehr Geld in die Armee zu stecken und beim Einkaufen vor allem auf heimische Waffenschmieden zurückzugreifen, um die Abhängigkeit von amerikanischen Rüstungsfirmen zu verringern.

Branchenexperten sprechen von einer "Zeitenwende 2.0", die der Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident nötig mache. Trump möchte die US-Militärpräsenz in Europa verringern, aus seiner Sicht sollte sich Europa selbst schützen können. Rheinmetall ist der größte deutsche Rüstungskonzern, in anderen EU-Staaten wie Spanien und Italien hat sich die Waffenschmiede zudem stark positioniert. Die Verwaltungszentrale ist in Düsseldorf und das größte Werk im niedersächsischen Unterlüß.