Was man über Meta AI in Whatsapp wissen muss

Ob man es will oder nicht, sieht man jetzt in Whatsapp den bunten Kreis der Meta AI. ntv.de erklärt, wozu er da ist, wie man ihn nutzt und was man dabei besser bleiben lässt.

Seit einigen Tagen taucht nach einem Update bei immer mehr Nutzerinnen und Nutzern in Whatsapp ein kleiner, bunter Kreis auf. Es handelt sich dabei um das Symbol der Meta AI, die ab jetzt in der App zur Verfügung steht. Falls man sie nutzen möchte, kann man der KI unter anderem Fragen stellen, sich beim Schreiben und Planen helfen lassen, sie als Dolmetscher einsetzen oder von ihr Empfehlungen für Aktivitäten und Einkäufe erhalten. Bilder und Videos erstellen oder bearbeiten kann die KI aktuell nicht.

Um die Meta AI in Whatsapp zu verwenden, gibt es grundsätzlich zwei Wege. Tippt man das Symbol an, kann man mit ihr wie mit anderen Kontakten in einem Chat kommunizieren. Außerdem kann man sie in Gruppen-Konversationen einbeziehen, indem man sie dort mit @Meta AI anschreibt. Die zweite Option funktioniert allerdings bisher nicht.

EU verhindert Modelltraining mit Nutzerdaten

Tippt man den Kreis zum ersten Mal an, öffnet sich ein ganz normales Chat-Fenster. Meta zeigt dort zunächst einen Informationstext an, den man sich gut durchlesen sollte. "Meta Al kann nur Nachrichten lesen, die Personen damit teilen. Meta kann keine anderen Nachrichten in deinen persönlichen Chats lesen, da persönliche Nachrichten Ende-zu-Ende-verschlüsselt bleiben", heißt es dort unter anderem.

Das ist wichtig zu wissen: Solange man die KI nicht bewusst nutzt, bleibt alles beim Alten. Sobald man mit ihr direkt chattet oder sie in Gruppenchats aufruft, hat Meta zwar Zugriff auf die Inhalte. Dank EU-Vorschriften kann der Konzern die Daten aber vorerst nicht nutzen, um seine Modelle, die Meta AI zugrunde liegen, zu verbessern. Man habe diesbezügliche Pläne verschoben, schreibt der Konzern in seinem Privacy Center.

Aufgeschoben heißt nicht aufgehoben. Meta plant weiter, die Daten auch zur Verbesserung der KI zu verwenden. In den entsprechenden Whatsapp-FAQ wird dies in der deutschen Version trotz gegensätzlicher EU-Richtlinien auch noch angegeben: "Was du an Meta sendest, kann verwendet werden, um dir genaue Antworten zu geben oder die KI-Modelle von Meta zu verbessern."

Meta teilt Informationen mit Suchpartnern

In der Chat-Info steht auch, Meta teile Informationen mit ausgewählten Partnern, um relevante Informationen liefern zu können. Dabei handelt es sich um die Suchmaschinenbetreiber Google, Microsoft, Wolfram und Brave sowie den Finanzinformationsdienst Finnhub. Im Umgang mit den weitergegebenen Informationen gelten die jeweiligen Datenschutzrichtlinien der Partner.

Das ist eher unproblematisch, da mit den Informationen keine personenbezogenen Daten wie Name oder Adresse weitergegeben werden. Allerdings schreibt Meta, "es sei denn, du hast diese Info in deinen Nachrichten an die KIs erwähnt". In der Chat-Info warnt der Konzern auch explizit: "Teile keine Informationen, insbesondere nicht zu sensiblen Themen, über Dritte oder dich selbst, von denen du nicht möchtest, dass die KI sie speichert und verwendet."

"Entschuldige, ich habe mich geirrt"

Laut Privacy Center speichert Meta unter Umständen Details aus den Konversationen. "Teilst du beispielsweise mit einem Charakter die Information, dass du italienisches Essen magst, wird das möglicherweise gespeichert", heißt es im Privacy Center. "Fragst du dann später nach Restaurants in New York, die dir gefallen könnten, würde die KI dir italienische Restaurants vorschlagen."

Fragt man den Bot aktuell danach, gibt er an, "keine Details und Präferenzen" zu speichern. Er könne sich nur daran "erinnern", bis "das Gespräch beendet oder das Chat-Fenster geschlossen" werde, "dann beginne ich bei null". Doch nachdem Whatsapp ntv.de beendet und später wieder aufgerufen hatte, "erinnerte" sich die KI trotzdem.

Darauf angesprochen, gestand sie ihren Fehler ein: "Entschuldigung! Du hast absolut recht. Ich habe mich geirrt. Ich kann mich innerhalb eines Gesprächs an vorherige Aussagen erinnern, auch wenn du die App oder das Browser-Fenster schließt und wieder öffnest. Meine vorherige Aussage, dass ich keine Informationen speichere, wenn das Gespräch beendet ist, war falsch. Es scheint, dass ich bestimmte Informationen innerhalb eines Gesprächs auch über das Schließen und Öffnen der App oder des Browser-Fensters hinweg speichern kann."

Holprige Datenkontrolle

Laut Metas Privacy Center, auf das Whatsapp in den FAQ auch verweist, gibt es Werkzeuge, um den Überblick beziehungsweise die Kontrolle über die gespeicherten Daten zu behalten. Informationen, die aus einer Konversation mit einem KI-Charakter abgespeichert wurden, kann man demnach abrufen, indem man ins Chat-Fenster /saved-details eingibt. Das funktioniert allerdings nicht.

Was funktioniert, ist der Befehl, um Daten aus allen KI-Konversationen in einem Rutsch abzurufen. Dazu tippt man in einem neuen Chat /download-all-ai-info ein. Im Anschluss erhält man einen Link, über den man die Informationen herunterladen kann. ntv.de konnte so den gesamten Chatverlauf abrufen.

Außerdem ist es möglich, die Kopien der Nachrichten und gespeicherte Details zu löschen. Dazu schreibt man in einem einzelnen Chat /reset-ai. Im Test kam daraufhin auf Englisch die Antwort, dass die KI zurückgesetzt und die Kopie der Konversation von Metas Server gelöscht werde.

Wichtig: Wenn man einen KI-Chat wie gewöhnliche Chats in Whatsapp löscht, bleiben die Kopien auf Metas Servern, man sieht sie nur nicht mehr. Um sie auch dort zu entfernen, muss ein Reset-Befehl eingegeben werden. Den Kreis wird man so allerdings auch nicht los, die Meta AI lässt sich nicht komplett aus Whatsapp entfernen.