Bafin verhängt Millionenstrafe gegen Deutsche Bank

Die Deutsche Bank und ihre Tochter Postbank ignorieren über längere Zeit verschiedene Pflichten. Die Finanzaufsicht kommt den Geldhäusern auf die Schliche und verhängt ein saftiges Bußgeld. Die Banken leisten sofort Folge.

Die Finanzaufsicht Bafin erlegt der Deutschen Bank eine Geldbuße von 23,05 Millionen Euro auf. Das Frankfurter Geldhaus habe im Zusammenhang mit dem Vertrieb von Derivaten gegen organisatorische Pflichten des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) verstoßen, teilte die Bafin mit. Zudem habe ihre Zweigniederlassung Postbank die Aufzeichnungspflicht von Anlageberatungen missachtet und die Vorgaben des Zahlungskontengesetzes (ZKG) zur Kontowechselhilfe mehrfach nicht eingehalten. Der Bußgeldbescheid sei rechtskräftig.

Nach Vorwürfen zu dem Vertrieb von Währungsderivaten in Spanien habe die Deutsche Bank AG zu lange gebraucht, um die Verstöße aufzuklären und Mängel zu beseitigen, erläuterte die Finanzaufsicht. Zudem habe die Postbank bei Wertpapierdienstleistungen gegen die Telefonaufzeichnungspflicht verstoßen.

Nach dem Auslaufen der Ausnahmeregelungen während der Covid-19-Pandemie habe die Postbank zeitweise keine Überwachungs- und Organisationsmaßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass die Inhalte telefonisch durchgeführter Anlageberatungen wieder elektronisch aufgezeichnet werden. Zudem seien bei der Postbank Anträge zur Kontowechselhilfe in mehreren Fällen nicht oder nur verzögert bearbeitet worden.

Die Deutsche Bank teilte mit, die Strafzahlung in drei Ordnungswidrigkeitsverfahren akzeptiert zu haben. Die Zahlung sei vollständig von bestehenden Rückstellungen abgedeckt und habe keine Auswirkungen auf das Ergebnis im laufenden Jahr. Damit seien diese Verfahren abgeschlossen. Die Deutsche Bank habe in allen Angelegenheiten vollständig mit der Bafin kooperiert. Außerdem seien in den betroffenen Bereichen inzwischen die Prozesse verbessert und Kontrollen weiter gestärkt worden.