Diäten gibt es viele - aber welche ist die erfolgversprechendste? Eine neue Studie vergleicht nun zwei Methoden miteinander: Bei der einen wird jeden Tag auf Kalorien verzichtet, bei der anderen nur jeden zweiten. Das Ergebnis überrascht selbst eine Forscherin.
Übergewicht und Fettleibigkeit betreffen immer mehr Menschen auf der Erde. In den USA ist Übergewicht zu einer seit Jahrzehnten andauernden Gesundheitskrise geworden. Rund 40 Prozent der US-Amerikaner und -Amerikanerinnen ab 20 Jahren erfüllen die medizinischen Kriterien dafür, Tendenz weiter steigend. Forschende sind unterdessen auf der Suche nach wirksamen Mitteln zum Normalgewicht. Neben dem Trend zu Abnehmspritzen stehen dabei auch bestimmte Ernährungstaktiken im Fokus.
Eine aktuelle Studie zeigt nun etwa, dass eine bestimmte Art des Intervallfastens, auch intermittierendes Fasten genannt, im Vergleich zur täglichen Kalorienreduktion bessere Ergebnisse bei der Reduzierung des Körpergewichts bringt. Untersucht wurde die sogenannte 4:3-Methode: Dabei wird an vier Tagen in der Woche so wie immer gegessen und an drei nicht aufeinanderfolgenden Tagen nur ein Bruchteil der Kalorien aufgenommen.
Insgesamt 125 Personen im Alter zwischen 18 und 60 Jahren untersuchten die Forschenden um Victoria Canenacci von der University of Colorado. Alle Teilnehmenden waren übergewichtig oder fettleibig. Einer Gruppe sollte die 4:3-Methode anwenden, die andere jeden Tag weniger Kalorien zu sich nehmen. Gleichzeitig wurde allen Teilnehmenden geraten, ihre körperliche Aktivität auf 300 Minuten pro Woche bei mittlerer Intensität zu steigern.
Die Mitglieder in der 4:3-Gruppe bekamen die Aufgabe, an drei nicht aufeinanderfolgenden Tagen in der Woche ihre tägliche Kalorienzufuhr um ungefähr 80 Prozent zu senken und an den verbleibenden vier Tagen der Woche so wie immer zu essen. Die Mitglieder der anderen Gruppe sollten ihre tägliche Energiezufuhr an allen Tagen der Woche um 34 Prozent reduzieren. Auf diese Weise blieb das wöchentliche Kaloriendefizit in beiden Gruppen gleich.
Fast 8 Kilo im Schnitt verloren
Bei der Auswertung der Daten nach einem Jahr zeigte sich, dass die 4:3-Methode zu einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von 7,7 Kilogramm beitrug und in der Vergleichsgruppe der täglichen Kalorienzähler zu 4,8 Kilogramm. Auch bei Gesundheitsparametern wie dem Blutdruck konnten nach 12 Monaten in beiden Gruppen leichte Verbesserungen beobachtet werden.
Die Studienergebnisse zeigen, dass es sich bei der 4:3-Methode um eine wirkungsvolle Methode zur Gewichtsreduktion - zumindest für manche Menschen - handeln könnte. "Es war für mich eine Überraschung und aufregend, dass es besser war", sagte Co-Hauptautorin Catenacci laut Mitteilung der Universität. "Die wichtigere Botschaft für mich ist, dass es sich hierbei um eine Ernährungsstrategie handelt, die eine evidenzbasierte Alternative darstellt, insbesondere für Menschen, die die tägliche Kalorienreduzierung ausprobiert haben und es schwierig fanden."
Leichteres Abnehmen für manche Menschen
Es scheint so zu sein, dass die Menschen in der 4:3-Gruppe es insgesamt leichter fanden, die massive Kalorienreduzierung an drei Tagen zu befolgen, als die Personen in der Vergleichsgruppe, die täglich auf ihre Kalorienzufuhr achten mussten. Es könnte auch sein, dass an den verbleibenden vier Tagen in der Woche insgesamt weniger Kalorien aufgenommen wurden als vor der Studie - und es so zu einem größeren Gewichtsverlust gekommen ist.
Die Studie liefert Hinweise darauf, dass die 4:3-Methode einigen Personen mit Übergewicht helfen könnte, Körpergewicht zu verlieren. Ob das auch langfristig gelingt, müssten andere Untersuchungen zeigen, so die Forscher. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Annals of Internal Medicine" veröffentlicht.