Forscher: Beweis für Ursprung des Wassers auf der Erde entdeckt

Es ist eine bislang ungeklärte Frage: Woher kommt das Wasser auf unserem Planeten? Manche glauben, es stammt von Asteroiden und Kometen aus dem äußeren Sonnensystem. Andere, dass die junge Erde bereits ausreichend Wasser im Gestein gespeichert hat. Eine neue Studie legt nun neue Beweise vor.

Die Erde heißt blauer Planet wegen ihrer gigantischen Ozeane aus flüssigem Wasser. Doch woher stammt all das Wasser eigentlich? Es ist eine Frage, die in der Wissenschaft umstritten ist. Eine Theorie besagt, dass das Wasser aus den äußeren Regionen des Sonnensystems stammt und von Asteroiden und Kometen auf die Erde transportiert wurde. Eine andere Erklärung ist, dass Wasser bereits von Anfang an im Gestein der jungen Erde vorhanden war und mit der Zeit freigesetzt wurde. Aber was ist nun die Wahrheit?

Ein Forscherteam der Universität Oxford will nun den Beweis für den Ursprung des Wassers auf der Erde entdeckt haben. Und zwar in Form einer uralten und seltenen Art von Meteoriten, den sogenannten Enstatit-Chondriten. Diese ähneln in ihrer Zusammensetzung der frühen Erde von vor rund 4,5 Milliarden Jahren - man nimmt daher an, dass sie das Baumaterial der frühen Erde waren. Wie die Ziegelsteine eines Hauses.

Einen dieser Meteoriten, der in der Antarktis gefunden wurde, hatten die Forscher genau unter die Lupe genommen: Mit einer speziellen Röntgenmethode, der Xanes-Spektroskopie, konnten sie analysieren, welche chemischen Elemente der Meteorit enthält. Dabei stießen die Forscher auf Wasserstoff in seinem Inneren. In anderen Teilen des Meteoriten, die Risse und Anzeichen offensichtlicher Verunreinigungen wie Rost aufwiesen, war dagegen nur sehr wenig oder gar kein Wasserstoff vorhanden.

Genügend eigene Wasserstoffreserven?

Die Schlussfolgerung der Forscher: Der Wasserstoff in Meteoriten muss schon bei der Bildung der Erde vorhanden gewesen sein. Und da die Erde aus demselben Material besteht, dürfte dieser Wasserstoff der Ursprung für das irdische Wasser sein. Die Vorstellung, dass Meteoriten und Kometen in den ersten etwa 100 Millionen Jahren nach der Formung der Erde das Wasser überwiegend aus dem äußeren Sonnensystem herbeigebracht haben, ist laut den Forschern damit infrage gestellt.

"Wir gehen nun davon aus, dass das Material, aus dem unser Planet besteht – und das wir mithilfe dieser seltenen Meteoriten untersuchen können – viel wasserstoffreicher war, als wir bisher dachten", sagte Mitautor James Bryson laut einer Mitteilung. Die Erde könnte bereits vorher genügend Wasserstoffreserven angesammelt haben, um den heutigen Wasserreichtum der Erde zu erklären. Laut Studienleiter Tom Barrett liefere ihre Untersuchung wichtige Beweise für die Theorie, dass Wasser auf der Erde ursprünglich ist. Die Studie wurde im Fachmagazin "Icarus" veröffentlicht.