Wie stark sind Magnetfelder in Elektroautos?

Elektroautos sind in Deutschland auf dem Vormarsch. In ihnen sind jedoch mehr und leistungsstärkere elektrische Bauteile als bei Verbrennern verbaut. Experten nehmen das Gesundheitsrisiko durch Magnetfelder unter die Lupe - und kommen zu einem eindeutigen Ergebnis.

Elektroautos liegen im Trend - mehr als 1,6 Millionen gibt es mittlerweile in Deutschland. Sie sind anders aufgebaut als Verbrenner: Sie enthalten etwa eine größere und leistungsstärkere Batterie, entsprechende Verkabelung und einen Wechselrichter, die Magnetfelder erzeugen. Dazu kommen elektrische Ladestationen. Wie stark ist die Belastung für Menschen? Gibt es mögliche Gesundheitsrisiken?

Experten haben im Auftrag des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) und des Bundesumweltministeriums (BMUV) nachgemessen - und geben Entwarnung: "Zwar wurden in einigen Fällen - lokal und zeitlich begrenzt - vergleichsweise starke Magnetfelder festgestellt", sagte BfS-Präsidentin Inge Paulini laut einer Mitteilung. Die empfohlenen Höchstwerte für im Körper hervorgerufene Felder seien in den untersuchten Szenarien aber eingehalten worden. Damit seien die Magnetfelder in Elektroautos nach aktuellem Wissensstand unbedenklich.

Höchste Messwerte im Fußraum

Für die Studie wurden verschiedene aktuelle Fahrzeugmodelle geprüft, darunter reine Stromer und Hybrid-Pkw. In allen Fällen zeigte sich, dass Elektromotoren das Magnetfeld im Innenraum nicht generell erhöhen.

Die höchsten Messwerte traten laut der Studie meist im Fußraum auf, während sie im Kopf- und Rumpfbereich deutlich niedriger blieben. Laut BfS-Präsidentin Paulini haben Autohersteller durchaus Spielraum, das Design ihrer Fahrzeuge so anzupassen, dass auch diese kurzfristigen Spitzenwerte bei der Belastung durch Magnetfelder weiter reduziert werden können. Wichtig sei vor allem, leistungsstarke Komponenten nicht direkt unter oder in unmittelbarer Nähe der Sitze einzubauen.

Kein Unterschied zu Verbrennern

Für alle, die bereits elektrisch unterwegs sind oder einen Umstieg erwägen, sind das gute Nachrichten. Denn auch beim direkten Vergleich zwischen E-Autos und klassischen Verbrennern schneiden die Stromer in Sachen Magnetfelder nicht schlechter ab.

Ähnliches gilt übrigens auch für elektrische Zweiräder wie E-Roller und Motorräder, bei denen ebenfalls keine überschreitenden Werte festgestellt wurden.

Das Fazit der Studie: Wer im Auto sitzt - ganz gleich, welche Antriebsart er wählt -, ist laut den Messergebnissen nicht stärker gefährdet. Gesundheitsbedenkliche Effekte gelten daher als sehr unwahrscheinlich.