Nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag muss die FDP zunächst ihre Fraktion abwickeln. Alsbald soll aber der Blick nach vorn gerichtet werden. Nicht nur Parteivize Kubicki ist sich sicher: Seine Partei wird gebraucht. Mit Zusammenhalt und neuer Führung soll der Neustart gelingen.
Die scheidende FDP-Bundestagsfraktion ist zu ihrer ersten Sitzung nach der Wahlniederlage zusammengekommen. Eines der Themen dürfte die anstehende Abwicklung der Fraktion sein, die dem neu gewählten Bundestag nicht mehr angehören wird. Dafür muss die Fraktion Liquidatoren benennen, die die Vermögenswerte der Fraktion abwickeln.
FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki sagte vor der Sitzung, der FDP stehe eine schwierige Zeit bevor: "Die nächsten vier Jahre außerhalb des Parlaments werden sehr hart werden", sagte er. Die FDP werde in der öffentlichen Wahrnehmung stark an Relevanz verlieren.
Auf die Frage, ob er nach dem Rückzug von Christian Lindner für den Parteivorsitz kandidiere, sagte Kubicki: "Alles, was ich dazu tun kann, den Aufstieg der FDP wie Phoenix aus der Asche zu bewirken, werde ich tun." Zunächst einmal gehe es ihm darum, "dass ich meine Partei zusammenhalten muss mit allen anderen Funktionsträgern". Wie es an der Spitze weitergehe, werde die FDP in den nächsten Wochen klären.
Djir-Sarai: Ganze Partei mitnehmen
Der frühere Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sagte ein Wiedererstarken der FDP voraus. "Ich war 2013 auch dabei, also es ist keine Beerdigung, sondern es wird weitergehen mit der FDP", sagte er vor der Fraktionssitzung. Die Partei müsse sich nun eine Führung suchen, "die in der Lage ist, die gesamte Partei mitzunehmen". Er sei davon überzeugt, dass die FDP in Deutschland gebraucht werde, so Djir-Sarai weiter.
Die FDP war bei der Bundestagswahl am Sonntag auf 4,3 Prozent abgestürzt, womit sie im neuen Bundestag nicht mehr vertreten ist. Bereits 2013 war die FDP schon einmal aus dem Bundestag gewählt worden, 2017 gelang ihr dann aber der Wiedereinzug.