Palästinenser bei Siedlerangriff im Westjordanland verletzt

Im Westjordanland kommt es in der Region Masafer Jatta erneut zu einem Siedlerangriff auf palästinensische Dorfbewohner. Unter den Verletzten sind auch Kinder. Die Gegend ist Schauplatz eines Oscar-prämierten Films.

Bei einem Angriff auf Dorfbewohner im Westjordanland sind israelischen Medienberichten zufolge mehrere Palästinenser verletzt worden. Anschließend habe die Armee in dem Dorf südlich von Hebron 26 palästinensische Männer festgenommen. Die Siedler sollen eine Gruppe von Schafhirten angegriffen haben. Unter den Verletzten sind offenbar auch zwei Kinder.

Massafer Yatta ist eine Ansammlung von 19 palästinensischen Ortschaften im südlichen Westjordanland. In den vergangenen Wochen kam es dort wiederholt zu Angriffen. Dabei ist vor wenigen Tagen der palästinensische Regisseur Hamdan Ballal laut Augenzeugen von israelischen Siedlern zusammengeschlagen und von der israelischen Armee vorübergehend festgenommen worden. Dessen Film "No Other Land" wurde mit dem diesjährigen Oscar für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet.

Oscar-Akademie kommentiert Angriff nicht öffentlich

Der palästinensisch-norwegische Dokumentarfilm, den Ballal mit den Israelis Yuval Abraham und Rachel Szor sowie dem Palästinenser Basel Adra drehte, erzählt vom gewaltfreien Kampf der Palästinenser in Susja und der umliegenden Landschaft Masafer Jatta südlich von Hebron für den Erhalt ihrer Dörfer und ihres Landes.

Der israelische Co-Regisseur Abraham kritisierte zuletzt die Oscar-Akademie für ihr Schweigen. Zwar hatte die Oscar-Academy laut "Guardian" ein Schreiben an ihre Mitglieder verschickt. Die Erklärung war allerdings nur allgemein gehalten und verurteilte lediglich "die Verletzung oder Unterdrückung von Künstlern wegen ihrer Arbeit oder ihrer Ansichten". Der Angriff auf Hamdan Ballal wenige Tage zuvor wurde nicht konkret erwähnt.