Die frühere Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton zweifelt an der Regierungsfähigkeit des Trump-Teams. Stärke zeigen allein, reiche nicht, schreibt die Demokratin in einem Gastbeitrag. Terroristen und der US-Rivale China würden vom Sparkurs in der Entwicklungshilfe profitieren.
Die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton wirft der Trump-Regierung vor, durch mangelnde Intelligenz die nationale Sicherheit zu bedrohen. "In einer gefährlichen und komplexen Welt reicht es nicht, stark zu sein. Man muss auch schlau sein", schreibt sie in einem Gastbeitrag der "New York Times". Clinton unterlag Trump bei der US-Präsidentschaftswahl 2016.
Die Affäre um den Signal-Chat zu US-Angriffen im Jemen sei das jüngste Beispiel für Clintons Zweifel an der Trump-Administration. Hochrangige Mitglieder der Trump-Regierung hätten US-Soldaten in Gefahr gebracht, indem sie Militärpläne über die kommerzielle App geteilt und einen Journalisten in den Chat eingeladen hätten. "Das ist gefährlich. Und es ist einfach dumm", so das knallharte Urteil der Ex-US-Außenministerin.
Neben einem leichtsinnigen Umgang mit dem Militär kritisiert die frühere demokratische Präsidentschaftskandidatin auch das Zurückfahren von Diplomatie und Entwicklungszusammenarbeit. Als ehemalige US-Außenministerin alarmiere sie insbesondere der Plan der Regierung, Botschaften und Konsulate zu schließen, Diplomaten zu feuern und die Entwicklungsbehörde USAID zu zerschlagen.
Clinton sieht internationale Stabilität durch Trump bedroht
"Unsere Botschaften sind unsere Augen und Ohren, die unsere politischen Entscheidungen in der Heimat beeinflussen", erklärt Clinton. Diplomatie sei im Vergleich zu militärischen Maßnahmen deutlich kosteneffizienter. Die Entwicklungshilfe habe immer nur einen kleinen Teil des amerikanischen Haushalts ausgemacht, der aber einen großen Effekt auf die internationale Stabilität habe.
Wenn die USA dazu beitragen, eine Hungersnot zu stoppen oder auf eine Naturkatastrophe zu reagieren, "gewinnen wir Herzen und Köpfe, die sonst an Terroristen oder Rivalen wie China gehen könnten", schreibt Clinton in einem US-Gastbeitrag.