Selenskyj verlässt Weißes Haus nach Eskalation mit Trump vorzeitig

Kurze Zeit nach dem Streit mit Donald Trump und J.D. Vance verlässt der ukrainische Präsident Selenskyj das Weiße Haus. Ein unterzeichnetes Rohstoff-Abkommen gibt es nicht. Dafür aber viele neue Sorgen.

Nach einem für Staatsmänner beispiellosen Streit vor laufenden Kameras haben US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ihr Treffen in Washington abgebrochen. Eine zunächst geplante Pressekonferenz sei abgesagt worden, berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend. Das geplante Rohstoffabkommen wurde nach Angaben des Weißen Hauses nicht unterzeichnet.

Das rund 45 Minuten lange Gespräch im Oval Office zwischen Trump und Selenskyj lief in den letzten zehn Minuten völlig aus dem Ruder. Der US-Präsident überzog den Gast aus Kiew mit Vorwürfen. Noch während Selenskyj im Weißen Haus war, verbreitete Trump eine Nachricht auf seiner Plattform Truth Social, in der er schrieb: "Er kann zurückkommen, wenn er für den Frieden bereit ist."

Zuvor hatte Trump Selenskyj damit gedroht, die Ukraine im Kampf gegen Russland im Stich zu lassen, sollte es nicht zu einer Einigung mit Kremlchef Wladimir Putin kommen. "Sie werden entweder einen Deal machen oder wir sind raus", sagte Trump im Weißen Haus. "Und wenn wir raus sind, müssen Sie es ausfechten. Ich glaube nicht, dass das angenehm sein wird."

"Das Problem ist, dass ich Sie dazu befähigt habe, ein harter Kerl zu sein", sagte Trump über Selenskyj. "Ich glaube nicht, dass Sie ohne die Vereinigten Staaten so ein harter Kerl wären."

Selenskyj führte Trump vor Augen, die Ukraine sei nicht in der Position, selbst über die Bedingungen eines Friedens bestimmen zu können. "Sie haben die Karten nicht in der Hand. Sie müssen dankbarer sein", sagte Trump.

Der Anführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, warf dem US-Präsidenten und seinem Vize vor, die "Drecksarbeit" des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu machen. "Trump und Vance machen Putins Drecksarbeit", erklärte er in Onlinenetzwerken. "Die Demokraten im Senat werden nie aufhören, für Freiheit und Demokratie zu kämpfen."