US-Börsen treten auf der Stelle

Nach der Feiertagspause starten die US-Börsen eher träge in die kurze Woche. Die Blicke richten sich auf die Veröffentlichung der jüngsten Fed-Protokolle am Mittwoch. Bei den Einzelwerten stechen vor allem die Papiere von Intel hervor.

Neue Aussagen aus der US-Notenbank Fed haben die Stimmung an der Wall Street eingetrübt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss kaum verändert auf 44.556 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte um moderate 0,1 Prozent auf 20.041 Zähler vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,2 Prozent auf 6129 Stellen zu. Für den S&P war es ein Rekordschluss.

Aus Sicht von US-Notenbank-Direktor Christopher Waller wird die neue Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump zwar nur geringen Einfluss auf die Entwicklung der Inflation haben. Auch der Chef des regionalen Fed-Bezirks Philadelphia, Patrick Harker, sieht nach eigenen Angaben keinen Grund für eine baldige Änderung der Zinspolitik. Für lange Gesichter sorgten jedoch die Äußerungen der Chefin des Fed-Bezirks San Francisco, Mary Daly. "Die Geldpolitik muss straff bleiben, bis ich sehe, dass wir wirklich Fortschritte bei der Inflation machen", sagte Daly auf einer Bankenkonferenz in Arizona.

Weitere Hinweise auf die nächsten Entscheidungen der Fed erhoffen sich Börsianer aus den Protokollen der jüngsten Fed-Sitzung, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Die US-Notenbank hatte Ende Januar die Pausentaste gedrückt und die Leitzinsen in einer Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Für die Zinssitzung im März gehen die meisten Experten davon aus, dass die Währungshüter erneut innehalten - auch wegen der noch nicht abzuschätzenden Auswirkungen der von Trump eingeleiteten Zollpolitik auf die Inflation. Analysten zeigten sich optimistisch. "Die möglichen Auswirkungen der in Aussicht gestellten Zölle auf das Wirtschaftswachstum scheinen zwar schwerwiegend zu sein", schrieben die Experten des Vermögensverwalters Glenmede. "Trumps Ankündigungen sind aber wahrscheinlich eher nur der Ausgangspunkt für Verhandlungen."

Walgreens und Intel gefragt

Für Gesprächsstoff bei den Einzelwerten sorgte unter anderem ein Kurssprung um gut 14 Prozent bei Walgreens. Die Übernahmegespräche zwischen der Apothekenkette und der Private-Equity-Firma Sycamore Partners, die "noch vor ein paar Wochen tot zu sein schienen", zeigten nun "Lebenszeichen", sagte Journalist David Faber in einer CNBC-Sendung. Reuters hatte im Dezember gemeldet, dass ein Abschluss des Verkaufs Insidern zufolge Anfang 2025 erfolgen könnte.

Gefragt waren auch Intel, die um 16 Prozent zulegten. Die Rivalen Taiwan Semiconductor Manufacturing und Broadcom prüfen einem Medienbericht zufolge Geschäftsmodelle, die zur Zweiteilung des US-Chipkonzerns führen könnten. Vergangene Woche hatte Bloomberg berichtet, TSMC habe von Vertretern von Trump die Aussicht auf eine Mehrheitsbeteiligung an den Intel-Fabriken angeboten bekommen.

Eine Partnerschaft mit der Modemarke von Kim Kardashian ermunterte Anleger indes zum Einstieg bei Nike. Die Papiere des US-Sportartikelkonzerns kletterten um mehr als sechs Prozent. Nach oben ging es auch für Titel des "Corona"-Bier-Anbieters Constellation Brands, die nach einer Investition des Börsengurus Warren Buffett um knapp vier Prozent vorrückten. Aus den Depots flogen dagegen Conagra Brands. Die Titel des Anbieters von "Bertolli"-Olivenöl rutschten nach einer Prognosesenkung um mehr als fünf Prozent ab.

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