>Am Mittwoch waren bei Instagram auf einmal mehr Videos mit Gewaltdarstellungen und nicht jugendfreien Inhalten aufgetaucht. Nutzer verweisen auf mehrere sensible oder problematische Videos in Folge, die ihnen bei Instagram als sogenannte Reels gezeigt wurden. Meta Platforms hat als Betreiber von Instagram jedoch schnell reagiert und offenbar korrigierend in den Algorithmus eingegriffen, der die bei Instagram automatisch gezeigten Videos auswählt.
Die Flut der Gewaltvideos bei Instagram ist ungewöhnlich, weil Meta relativ strenge Richtlinien zu gewaltdarstellenden und drastischen Inhalten hat. Es wird jetzt spekuliert, dass Instagram etwas zu weit gegangen ist mit der Öffnung für mehr, auch umstrittene Inhalte. Denn Anfang Januar verkündete Konzernchef Mark Zuckerberg einen Richtungswechsel bei der Inhalte-Moderation auf den Meta-Plattformen an. Er wolle "zurück zu den Wurzeln der Redefreiheit auf Facebook und Instagram".
Flut von Gewaltvideos bei Instagram eingedämmt
Jetzt wurde offenbar der Algorithmus geändert und spielte viele Gewaltvideos aus. Etliche Anwender haben dies in den sozialen Netzwerken dokumentiert und zeigten sich besorgt über die Vielzahl der Empfehlungen mit gewalttätigen und nicht arbeitsplatztauglichen Inhalten. Einer schrieb etwa bei X von sechs Gewaltvideos in Folge im Reels-Feed von Instagram. Einigen Videos ist ein entsprechender Warnhinweis vorangestellt. Manchen Nutzern wurden die Videos angezeigt, obwohl sie die Einstellungen für sensible Inhalte auf höchste Einschränkung eingestellt hätten.
Doch das ist inzwischen korrigiert worden. "Wir haben einen Fehler behoben, der dazu führte, dass einige Benutzer Inhalte in ihrem Instagram Reels-Feed sahen, die nicht empfohlen werden sollten", heißt es in einer Stellungnahme Metas gegenüber CNBC. "Wir entschuldigen uns für den Fehler." Weitere Einzelheiten oder eine Erklärung für die Flut von Gewaltvideos ist der Konzern bislang schuldig geblieben.
Was Meta erlaubt und was nicht
Meta hat detaillierte Richtlinien zu gewaltdarstellenden und drastischen Inhalten, die relativ genau beschreiben, vor welcher Art von Darstellungen die Nutzer geschützt werden sollen. Dazu gehören "Inhalte, die besonders gewaltdarstellend sind, wie z. B. Videos, die Verstümmelung, sichtbare Eingeweide oder verkohlte Leichen zeigen". Manche Gewaltdarstellungen sind allerdings erlaubt, wenn sie im "Kontext von Diskussionen über wichtige Themen wie Menschenrechtsverletzungen, bewaffnete Konflikte oder Terrorakte" stehen. Das soll helfen, solche Situationen besser zu verstehen oder zu beurteilen.
Die in dieser Woche gehäuft ausgespielten Videos stehen aber offenbar nicht im Zusammenhang mit speziellen Themen dieser Art. Die automatisch angezeigten Videos zeigten Schlägereien oder Gewaltattacken auf offener Straße und Menschen mit blutenden Wunden. Andere scrollten sich bei den Instagram-Reels durch eine Vielzahl von Warnhinweisen wegen sensibler Inhalte. Das hat Meta allerdings mittlerweile offenbar behoben, sodass man dies jetzt nicht mehr sieht.