OpenAI will Jony-Ive-Start-up kaufen – für KI-Gerät ohne Display

Dass der ehemalige Apple-Chefdesigner Jonathan "Jony" Ive ein Interesse an KI hat, ist bereits bekannt. Schon im vergangenen Jahr gab es zudem Berichte über eine direkte Zusammenarbeit mit OpenAI und dessen Chef Sam Altman. Diese Gerüchte verstärken sich nun: Angeblich ist OpenAI daran interessiert, ein von Ive gestartetes Stealth-Spin-off seiner Designfirma LoveFrom zu übernehmen. Ziel ist ein neuartiges KI-Gadget, das keinen Bildschirm habe, schreibt das im Silicon Valley erscheinende Fachmagazin The Information. OpenAI habe "diskutiert", die Firma zu kaufen, in der auch schon Sam Altman selbst involviert sein soll.

Noch kein Produkt – und eine Frage der Strategie

Mögliche Summen standen auch schon im Raum: Angeblich wollte OpenAI "mindestens" 500 Millionen US-Dollar in die Hand nehmen. Altmans Beteiligung schien dabei keine Rolle zu spielen – zwischen OpenAI und anderen seiner Firmen gibt es schon jetzt enge Verbindungen, etwa im Energiebereich. Die Firma von Ive (und Altman) soll "io Products" heißen. Sie sitzt in einem ganzen Häuserblock, den Ive sich in San Francisco zusammengekauft hatte.

Noch soll das Produkt von "io Products" in einer frühen Phase sein, eine fertige Hardware liegt offenbar noch nicht vor. Neben Ive gibt es noch einen weiteren Apple-Bezug: Die Firma von Laurene Powell Jobs, der Witwe von Steve Jobs, ist ebenfalls beteiligt – Emerson Collective hält Anteile und gab Geld. Zu den leitenden Köpfen gehören auch die ehemaligen hochrangigen Apple-Designer Evans Hankey und Tang Tan, die schon am iPhone schraubten – Hankey war zudem kurzzeitig Ives direkte Nachfolgerin bei Apple, bis sie die Brocken hinwarf.

Nicht das erste AI-Gadget von Ex-Apple-Mitarbeitern

Neben der direkten Übernahme steht laut The Information auch zur Debatte, nur eine Partnerschaft mit OpenAI einzugehen. Allerdings hätte der KI-Pionier dann keinen direkten Zugriff auf die Hardware. Es ist bereits geplant, dass die Softwareseite von OpenAI kommen soll. Die Idee ist offenbar, den ChatGPT-Voice-Mode portabel zu machen. Dieser arbeitet bereits jetzt recht gut, auch wenn die Affäre um einen möglichen Stimmenklau einer Schauspielerin den Hype etwas dämpfte.

Bisherige Versuche, bildschirmlose KI-Gadgets in den Markt zu drücken, waren wenig erfolgreich. So wurde etwa bereits der AI Pin auf der Resterampe von HP gekauft und beerdigt, der ironischerweise ebenfalls Apple-Wurzeln hat – in Form von Personen, die selbst unter Ive gearbeitet hatten. Der ehemalige Apple-Designchef hofft wiederum, dass Leute ein KI-Gadget kaufen, da es soziale Interaktionen weniger beeinträchtigt als ein iPhone.