Google sagt exzessiv energieverbrauchenden Android-Apps den Kampf an

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Google will "eine der größten Frustrationen für Android-Nutzer" beheben: Der Hersteller will Entwicklern dabei helfen, das Aufwachverhalten von Apps zu optimieren und so exzessiv energiefressenden Anwendungen den Garaus zu machen.

Wenn der Smartphone-Akku über Nacht auf mysteriöse Weise massiv an Ladung verloren hat oder das Gerät früher als üblich den Geist aufgegeben hat, könnte der Übeltäter eine App sein, die im Hintergrund übermäßig aktiv ist. Um dem vorzubeugen, hat Google neue Entwickler-Tools angekündigt, die dabei helfen sollen, den Ressourcenverbrauch von Anwendungen zu identifizieren und zu verbessern.

Neue Metrik soll App-Entwicklern beim Aufspüren von "excessive Wake-Locks" helfen

Den Anfang macht eine Metrik, die darauf abzielen soll, eine der häufigsten Ursachen für die schnelle Akku-Entleerung ausfindig zu machen: Android-Entwickler können nun über das Android-Vitals-Dashboard in der Play-Console die sogenannten "excessive Wake Locks" verfolgen.

Wake-Locks sind Funktionen auf Systemebene, die das Smartphone gewissermaßen "wach" halten, auch wenn es im Leerlauf sein sollte. Diese "Wachhalter" werden von einigen Apps aus durchaus legitimen Gründen verwendet – etwa zum Abspielen von Musik oder Podcasts oder zur Standortverfolgung. Die Wake-Lock-Funktion kann jedoch auch unsachgemäß verwendet werden und die Akkulaufzeit massiv beeinträchtigen.

Laut Google meldet die Betaversion der Metrik fortan die übermäßige Nutzung von partiellen Aufwecksperren, wenn alle Wake-Locks zusammengenommen mehr als drei Stunden in einem Zeitraum von 24 Stunden aktiv waren. Die aktuelle Version zur Erfassung von exzessiven Wake-Lock-Metriken misst die Zeit nur, wenn die Funktion im Hintergrund gehalten wird und kein Vordergrunddienst vorhanden ist.

Für bessere Apps: Google arbeitet mit großen Herstellern zusammen

Um die Akkulaufzeit zu verbessern, arbeitet Google mit Smartphone-Herstellern wie Samsung zusammen. Es soll so eine "standardisierte Definition" dafür festgelegt werden, wie eine gute Leistung auf Android-Geräten aussieht. Ziel der Initiative ist es, Entwicklern dabei zu helfen, effizientere Apps zu schreiben, die nicht nur auf einzelnen Geräten funktionieren, sondern über das gesamte Android-Ökosystem hinweg.

Dies ist der Anfang eines mehrjährigen Plans, um Entwicklern mehr Einblick in die Leistung ihrer Apps "in der realen Welt" zu geben. Im weiteren Verlauf ist die Einführung weiterer Metriken vorgesehen, die Leistung und Akkulaufzeit von Apps im Fokus haben. Google zieht auch Änderungen im Play Store in Erwägung, um entsprechend optimierte Apps für Nutzer hervorzuheben.

Google arbeitet schon lange an besserer Laufzeit und Akkugesundheit für Android

Google arbeitet schon lange an der Verbesserung der Akkulaufzeit und der Akkugesundheit, die längere Lebensdauer der eingebauten Batterien bringen soll. So hat der Hersteller mit Android 15 etwa den mit Android 6.0 Marshmallow eingeführten Doze-Modus maßgeblich verbessert, um im Standby weniger Energie zu verbrauchen – der Hersteller spricht von einem Zugewinn von bis zu drei Stunden.

Zuletzt hat Google mit dem Pixel 9a die "Optimierung des Akkuzustands" eingeführt, um die Lebenszeit von Akkus zu erhöhen. Dafür wird mit der Zeit die maximale Spannung des Akkus reduziert.