Selenskyj meldet Gefangennahme von Chinesen bei Kämpfen

Nordkorea unterstützt Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine mit tausenden Soldaten. Nun nehmen Kiews Truppen bei Gefechten im Donbass zwei Chinesen gefangen. Präsident Selenskyj fordert eine Stellungnahme Pekings.

Ukrainische Streitkräfte haben nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Kämpfen in der Region Donezk im Osten des Landes zwei chinesische Staatsbürger gefangengenommen. Insgesamt seien sechs chinesische Soldaten auf russischer Seite dort in Gefechte verwickelt gewesen.

"Wir haben Informationen darüber, dass es in den Einheiten der Besatzer viel mehr chinesische Staatsbürger gibt als nur zwei. Wir sind dabei, alle Fakten herauszufinden", schrieb Selenskyj auf Telegram. Er habe das Außenministerium angewiesen, sich unverzüglich mit Peking in Verbindung zu setzen, um eine offizielle Erklärung einzuholen.

"Dass Russland China direkt oder indirekt in diesen Krieg in Europa einbezieht, ist ein klares Signal, dass Putin alles andere tun wird, als den Krieg zu beenden", schrieb Selenskyj mit Blick auf den Kremlchef Wladimir Putin weiter. "Er sucht nach Möglichkeiten weiterzukämpfen." Er erwarte nun eine Reaktion der USA und Europas auf diesen Vorgang. Ob es sich bei den Gefangenen um reguläre Mitglieder der chinesischen Streitkräfte oder um ausländische Freiwillige im Dienst der russischen Armee handelt, ist unklar.

Bislang ist nur bekannt, dass reguläre Soldaten der nordkoreanischen Armee auf russischer Seite in dem Krieg eingesetzt wurden. Sie kämpften nach offiziellen Darstellungen aber vor allem in der russischen Region Kursk gegen ukrainische Streitkräfte, die sich dort festgesetzt hatten. China ist enger Partner Russlands, direkte Unterstützung im Krieg gegen die Ukraine leistet die Regierung in Peking nach offizieller Darstellung aber nicht. Dagegen ist bekannt, dass die russischen Streitkräfte im Iran hergestellte Drohnen einsetzen, um Ziele in der Ukraine anzugreifen.