Die Gerüchteküche sollte recht behalten: Zur Bekanntgabe der jüngsten Geschäftszahlen bestätigt Intels neuer Firmenchef Lip-Bu Tan eine weitere Kündigungswelle. Dieses Mal soll sie insbesondere Manager treffen. Mit den Umstrukturierungen soll der Fokus auf das Ingenieurswesen innerhalb der Firma umschwenken.
"Intel ergreift Maßnahmen, um bessere und effizientere Umsetzung in allen Geschäftsbereichen zu erreichen", heißt es im Geschäftsbericht. Der Plan umfasst die Straffung der Organisation, den Reduktion von Managementebenen und die Beschleunigung von Entscheidungsprozessen. Im Rahmen dieser Maßnahmen wird Intel den Fokus darauflegen, "Ingenieure bei der Entwicklung großartiger Produkte zu unterstützen, die Verantwortlichkeit im gesamten Unternehmen zu stärken und die Zusammenarbeit mit Intel für Kunden zu vereinfachen."
Zum Ausmaß der Kündigungswelle äußert sich Intel bislang nicht. Im Vorfeld war gerüchteweise von 20 Prozent die Rede, was in etwa 20.000 Stellen entspricht. Unklar ist auch, wie hoch die Kosten für die Abfindungen ausfallen. Mit einer einmaligen Milliardensumme ist zu rechnen.
Auch Betriebsausgaben und Investitionen sinken
Zusätzlich will Intel die Betriebsausgaben reduzieren – dazu zählen Forschungs-, Entwicklungs- und Marketingkosten. Die ursprünglich für 2025 projizierten 17,5 Milliarden US-Dollar Betriebsausgaben sinken auf 17 Milliarden. Nächstes Jahr sind für diesen Posten 16 Milliarden Dollar eingeplant.
"Weitere operative Effizienzsteigerungen und bessere Auslastung der im Bau befindlichen Anlagen" sparen 2025 zwei Milliarden Dollar bei den Brutto-Investitionsaufwendungen – sie sinken von 20 Milliarden auf 18 Milliarden Dollar. Im Februar hat Intel weitere Verzögerungen bei seinen neuen Halbleiterwerken in den USA angekündigt, was kurzfristig Geld spart.