Volkswagen legt Sonderschichten im Hauptwerk ein

Die Trump-Zölle setzen Autobauern weltweit zu. Für Volkswagen sind aber auch andere Märkte interessant. Die Nachfrage in Europa ist groß. So groß, dass im Hauptwerk Sonderschichten gefahren werden.

Europas größter Autobauer Volkswagen legt wegen der starken Nachfrage Sonderschichten in seinem Hauptwerk in Wolfsburg ein. Betroffen seien alle vier Montagelinien, teilte eine Konzernsprecherin mit und bestätigte damit einen Bericht der "Wolfsburger Nachrichten". Bis zu den Werksferien im Juli hätten sich Management und Betriebsrat auf Zusatzarbeit geeinigt.

Volkswagen baut in Wolfsburg den Bestseller Tiguan, den Golf, den Touran sowie den siebensitzigen Tayron. Dazu kommen Teile, wie Heckklappen für den ID.3. Hier werden ebenfalls Sonderschichten eingeschoben.

Das Unternehmen profitiert nach eigenen Angaben derzeit von einer starken Nachfrage nach seinen Fahrzeugen. Vertriebschef Marco Schubert sagte bei der Vorlage der Absatzzahlen für das erste Quartal, der Auftragseingang in Westeuropa sei in dem Zeitraum um 29 Prozent gestiegen. Auch für die kommenden Monate erwarte der Autobauer Rückenwind durch zahlreiche neu eingeführte Modelle.

Experten rechnen mit Minus im US-Markt

Vor der Einführung der US-Autozölle schaffte Volkswagen noch ein Absatzplus. In Nordamerika setzte der Konzern, zu dem neben der Kernmarke Volkswagen auch Audi und Porsche gehören, im ersten Quartal 4,4 Prozent mehr Fahrzeuge ab. Allein auf dem Hauptmarkt USA legte der Absatz nach Angaben vom Mittwoch um 6,6 Prozent zu, weil Lieferungen vor dem Inkrafttreten der Zölle erhöht wurden. Seit vergangener Woche gelten Autozölle in den USA von 25 Prozent. Experten gehen davon aus, dass der US-Markt ab dem zweiten Quartal einen Dämpfer erleidet.

Weltweit lieferte Volkswagen 2,13 Millionen Fahrzeuge aus, das sind 1,4 Prozent mehr als vor Jahresfrist. In Westeuropa legte der Volkswagen-Absatz um 3 Prozent zu, in Zentral- und Osteuropa um 7,9 Prozent. Auch in Südamerika liefen die Geschäfte besser als vor Jahresfrist.

In China bekommt der Konzern dagegen die zunehmende Konkurrenz heimischer Hersteller zu spüren, vor allem bei Elektroautos. Insgesamt wurden in der Volksrepublik 644.000 Fahrzeuge ausgeliefert, das sind 7,1 Prozent weniger als vor Jahresfrist.