Doch keine Rückkehr ins Büro? Wieder mehr Stellenanzeigen mit Homeoffice-Option

Die Zahl der Stellenausschreibungen mit Homeoffice-Option ist laut einer Analyse der Jobplattform Indeed im ersten Quartal 2025 wieder angestiegen. Demnach wurde in 15,2 Prozent aller Stellenanzeigen in Deutschland die Option angeboten, dauerhaft oder teilweise ortsunabhängig zu arbeiten. Zu Jahresbeginn lag dieser Anteil noch bei 14,7 Prozent. Den bisherigen Höchststand erreichte das Angebot im Februar 2023 mit 16,5 Prozent.

Nach einem spürbaren Rückgang entsprechender Stellenangebote im vergangenen Jahr habe sich diese Entwicklung in den letzten Monaten wieder umgekehrt, erklärte Arbeitsmarktexpertin Virginia Sondergeld. "Der jüngste Peak bei der Suche nach Jobs mit Remote-Work-Option unterstreicht zudem das ungebrochene Interesse der Arbeitnehmenden an flexiblem Arbeiten", führte sie aus. Das Homeoffice sei ein fester Bestandteil der modernen Arbeitswelt in vielen Unternehmen geworden – Firmen, die auf strikte Büropflicht setzen, riskierten Frustration in der Belegschaft und schmälerten ihren Talentpool für Neubesetzungen.

Ganz weit vorn in Sachen Homeoffice sind laut der Auswertung die Jobs für ITler: Besonders ausgeprägt sei die Homeoffice-Option in den Bereichen Data Analytics & Informationsmanagement (48 Prozent), Softwareentwicklung (47 Prozent) sowie IT-Support & IT-Infrastruktur (42 Prozent). Ebenfalls wiesen Angebote für klassische Bürojobs etwa in den Bereichen Bank- und Finanzwesen (47 Prozent) sowie Buchhaltung (45 Prozent) einen hohen Anteil an regelmäßigem Arbeiten von Zuhause auf.

Mehr Jobsicherheit in Präsenzberufen?

Auf der anderen Seite stehen Berufsfelder, in denen ortsunabhängiges Arbeiten praktisch nicht möglich ist, wie Einzelhandel, Reinigungsdienste oder Pflegejobs. Diese Jobs hätten aber in der abgekühlten wirtschaftlichen Lage in Deutschland den Vorteil höherer Sicherheit gegenüber den leicht ins Homeoffice verlagerbaren Bürojobs, führte Ökonomin Sondergeld aus. Bei klassischen Büroberufen, insbesondere im Tech-Sektor, habe es nämlich spürbare Rückgänge in der Personalnachfrage gegeben, anders als in weniger konjunkturabhängigen Präsenzberufen. "So ist etwa die Zahl der Stellenausschreibungen für Softwareentwicklung im Jahresvergleich um rund 30 Prozent gesunken", sagte Sondergeld.

Im internationalen Vergleich sieht die Indeed-Auswertung Deutschland eins der führenden Länder beim hybriden Arbeiten. Mit 15,2 Prozent Anteil bei den Stellenanzeigen liegt Deutschland hier deutlich vor Ländern wie den USA (7,9 Prozent), den Niederlanden (9,6 Prozent), Italien (10,5 Prozent), Frankreich (12,3 Prozent) und Kanada (14,1 Prozent). Lediglich Großbritannien mit 15,9 Prozent schnitt noch besser ab. Laut Zahlen des ifo-Instituts hat sich das Homeoffice in der deutschen Arbeitswelt mit einer Quote von rund 25 Prozent etabliert.