Pyramidenartiges Gebäude am Toten Meer entdeckt

Das Wüstenklima kann dazu beitragen, dass viele antike Reliquien gut erhalten bleiben. Forscher graben nun ein Gebäude in Pyramidenform aus. Zu welchem Zweck diente die riesige Struktur aus schweren Steinen, von denen jeder mehrere Hundert Kilogramm wiegt?

Israelische Forscher haben in der Nähe des Toten Meers eine riesige pyramidenartige Struktur entdeckt. Das etwa 2200 Jahre alte Gebilde stamme aus der ptolemäischen Zeit (305 bis 30 vor Christus) sowie der Zeit der Seleukiden, hieß es in einer Mitteilung der israelischen Altertumsbehörde. Das Seleukidenreich gehörte zu den sogenannten Diadochenstaaten, die sich nach dem Tod Alexanders des Großen gebildet hatten.

Bei den Ausgrabungen nördlich von Nachal Sohar, an denen zahlreiche Freiwillige beteiligt waren, wurden demnach auch auf Papyrus geschriebene Dokumente in griechischer Sprache, Bronzemünzen sowie Waffen, Holzwerkzeuge und Stoffe gefunden. Es handele sich um "eine der reichsten und faszinierendsten Ausgrabungen, die je in der Wüste Judäa gefunden wurden". Die pyramidenartige Struktur bestehe aus handgehauenen Steinen, von denen jeder mehrere Hundert Kilogramm wiege. Darunter habe man eine Art Raststätte gefunden.

Dank des Wüstenklimas seien viele der Fundstücke in ausgezeichnetem Zustand. Noch sei aber unklar, zu welchem Zweck das riesige Gebäude damals diente. "Handelt es sich um einen Wachturm, der einen wichtigen Handelsweg sicherte, über den die Rohstoffe des Toten Meers, Salz und Bitumen, zu den Küstenhäfen transportiert wurden? Oder markierte dieses riesige Bauwerk auf dem Berggipfel irgendwann einmal ein Grab oder diente als Denkmal in der alten Geschichte?", sagten die Forscher. Es handele sich daher um ein "fesselndes historisches Rätsel".