Hobby-Archäologe findet bedeutenden Schatz aus Eisenzeit

Britische Archäologen melden die Entdeckung eines riesigen Schatzes aus der Eisenzeit in Nordengland. Ein Hobby-Archäologe hatte diesen mit Hilfe eines Metalldetektors aufgespürt. Der Fund stammt aus der Zeit um Jesu Geburt.

Ein Hobby-Archäologe hat den historischen Schatz bereits 2021 mit einem Metalldetektor auf einem Acker nahe dem Dorf Melsonby in der Region Yorkshire entdeckt. Der ausgegrabene rund 2000 Jahre alte "Hort von Melsonby" soll neue Erkenntnisse über das antike Britannien liefern.

Öffentlich wurde die archäologische Entdeckung erst jetzt, weil zunächst in einem juristischen Verfahren der Materialwert des Fundes bestimmt werden musste. Dieser wird auf umgerechnet rund 304.000 Euro geschätzt, wie das British Museum, die Stiftung Historic England und die Durham University mitteilen.

"Hort von Melsonby" umfasst mehr als 800 Objekte

Nachdem der Schatzsucher seinen Fund gemeldet hatte, legten Archäologen in zwei Gräben insgesamt mehr als 800 Fundstücke frei. Zu den herausragendsten Stücken gehören Zeremonialspeere, mit roten Korallen und farbigem Glas besetzte Pferdegeschirre sowie 28 eiserne Räder von Streitwagen oder Fuhrwerken. Auch ein mit Abbildungen von Fischen verzierter großer Kessel ist unter den Funden. "Fische sieht man in der Kunst der Eisenzeit nicht oft, das ist wirklich, wirklich selten", schwärmt Archäologe Tom Moore von der Universität von Durham.

Archäologen gehen davon aus, dass die Objekte im ersten Jahrhundert nach Christus vergraben wurden - ungefähr zu der Zeit, als die Römer den Süden Britanniens eroberten. Viele der Gegenstände sind verkohlt oder zerbrochen. Dies könnte den Forschern zufolge darauf hindeuten, dass sie bei einer Feuerbeisetzung mit verbrannt und dann vergraben wurden. Archäologe Moore geht nach dem Fund davon aus, dass der Norden Britanniens schon früh engere Beziehungen zum Rest Europas hatte und auch wohlhabender war als bisher vermutet.