Sojus bringt zwei Russen und einen US-Amerikaner zur ISS

Die Raumfahrt ist eines der wenigen Gebiete, auf denen Russland und die USA auch nach dem russischen Angriff auf die Ukraine kooperieren. Nun hat wieder eine Crew aus beiden Ländern die Raumstation ISS erreicht. Sie soll zusammen erst am Ende des Jahres zur Erde zurückkehren.

Eine Sojus-Kapsel hat zwei russische Kosmonauten und einen US-Raumfahrer zur Internationalen Raumstation ISS gebracht. Die Kapsel dockte nach mehrstündigem Flug an der ISS an, wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos meldete. Am frühen Morgen war sie vom Weltraumbahnhof Baikonur in der kasachischen Steppe aus ins All gestartet.

An Bord der Raumkapsel befanden sich die russischen Kosmonauten Sergej Ryschikow und Alexej Subrizki sowie der Nasa-Astronaut Jonny Kim. Die neue ISS-Besatzung soll bis zu ihrer geplanten Rückkehr zur Erde im Dezember 50 wissenschaftliche Experimente im Weltraum ausführen.

Das Trio soll bei der 73. ISS-Mission insgesamt 245 Tage im All verbringen. Geplant sind zwei Ausstiege in den Weltraum und die Durchführung zahlreicher Experimente. Während Ryschikow mit der Mission bereits zum dritten Mal in den Weltraum fliegt, ist der Einsatz für Subrizki und Kim eine Premiere.

Der Start der anlässlich des Gedenkens zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren dekorierten Sojus-Rakete lockte rund 2500 Schaulustige an - laut Roskosmos ein neuer Rekord in Baikonur. Der kasachische Weltraumbahnhof wird seit dem Zerfall der Sowjetunion für 115 Millionen Dollar (105 Millionen Euro) pro Jahr von Russland gepachtet. Der aktuelle Pachtvertrag ist noch bis zum Jahr 2050 gültig.

Seit der russischen Invasion in der Ukraine ist die Raumfahrt einer der wenigen Bereiche, in denen die USA und Russland noch kooperieren. Im Rahmen der Sanktionen gegen Russland haben die westlichen Länder ihre Partnerschaft mit Roskosmos beendet. Die Sojus-Trägerraketen sind jedoch weiterhin eines der wenigen Transportmittel für Flüge von Raumfahrern zwischen der Erde und der ISS.

Seit dem Zerfall der Sowjetunion versucht Moskau vergeblich, an frühere Erfolge in der Weltraumforschung anzuknüpfen und hat den Anschluss an Wettbewerber wie die USA und China verloren. Zudem machten wiederholt Korruptionsskandale Roskosmos zu schaffen.