Trumps innerer Kreis will höhere Steuern für Millionäre

Die Trump-Regierung ist in einer verzwickten Lage. Sie will das Steuergesetz von 2017 verlängern, was neue Steuersenkungen in Höhe von über vier Billionen Dollar ermöglichen soll, während die Staatsverschuldung steigt. Eine Lösung, um das finanzielle Loch zu stopfen, scheint bereits gefunden.

Höhere Steuern für reiche Amerikaner sind ein heißes Eisen in den USA. Und dennoch scheint der innere Kreis von Donald Trump bereit zu sein, eine Steuererhöhung für Amerikaner, die mehr als eine Million Dollar pro Jahr verdienen, als Teil der Steuergesetzgebung für 2025 anzupeilen. Das berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf Regierungsbeamte, die mit der Angelegenheit vertraut sind.

Während die Aussicht auf eine Steuererhöhung bei vielen Republikanern auf Ablehnung stößt, haben Vizepräsident JD Vance und Haushaltsdirektor Russell Vought in verwaltungsinternen Beratungen ihre Offenheit für die Idee zum Ausdruck gebracht, heißt es in dem Bericht. Stephen Bannon, der während der ersten Amtszeit des Präsidenten als Chefstratege fungierte, hat Trump öffentlich dazu gedrängt, den Plan zu unterstützen, um die Angriffe der Demokraten auf die Republikaner als Partei der Reichen abzuwehren. Finanzminister Scott Bessent soll sich zumindest offen gezeigt haben, Amerikaner mit einem Einkommen ab fünf Millionen Dollar stärker zu besteuern.

Die Trump-Regierung ist in einer verzwickten Lage. Sie versucht, das Steuergesetz von 2017 zu verlängern, was neue Steuersenkungen in Höhe von mehr als vier Billionen Dollar mit sich bringen könnte, während die Staatsverschuldung weiter steigt. Die Republikaner ziehen erhebliche Ausgabenkürzungen in Erwägung - unter anderem bei Medicaid, dem Krankenversicherungsprogramm für Arme. Das würde aber ein schlechtes Bild abgeben, wenn gleichzeitig Hunderte Milliarden Dollar an Steuersenkungen für die wohlhabendsten Amerikaner, die das Gesetz von 2017 mit sich brachte, verlängert werden. Daher neigen nun auch Verbündete von Trump dazu, höhere Steuern für Superreiche zu erheben. Die meisten der von den Republikanern im Jahr 2017 beschlossenen Steuersenkungen laufen Ende dieses Jahres aus, wenn der Kongress nicht handelt.

Kritiker gehen davon aus, dass selbst eine höhere Besteuerung der Einkommen von Millionären nicht viel zur Beseitigung der wirtschaftlichen Ungleichheit beitragen würde. Die wohlhabendsten Amerikaner profitieren in der Regel von Wertsteigerungen ihres Aktienbesitzes, aber die Republikaner erwägen derzeit weder höhere Steuern auf Kapitalgewinne noch auf nicht realisierte Papiergewinne.