Die chinesische Regierung betont, "Appeasement", also Nachgiebigkeit gegenüber Aggressoren, bringe keinen Frieden. Gemeint sind die USA und ihre Zollkeule. Für Handelsabkommen mit Dritten zum Nachteil der Volksrepublik droht diese bereits mit Gegenmaßnahmen.
Im Zollkonflikt mit den USA hat die chinesische Regierung andere Länder gewarnt, auf Chinas Kosten Handelsabkommen mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump abzuschließen. Peking lehne es "entschieden ab, dass eine Partei eine Vereinbarung auf Kosten der Interessen Chinas trifft", erklärte ein Sprecher des Handelsministeriums in Peking. "Sollte eine solche Situation eintreten, wird China sie niemals akzeptieren und entschlossen Gegenmaßnahmen ergreifen."
"Appeasement" werde "keinen Frieden" bringen, verlautete aus Peking weiter. Kompromisse würden "nicht respektiert". "Wo die Starken die Schwachen ausbeuten, werden alle Länder zu Opfern."
Appeasement kommt vom englischen Verb "appease" für beschwichtigen oder besänftigen. Im Kontext der internationalen Beziehungen meint der Begriff eine Politik der Zurückhaltung oder des Entgegenkommens gegenüber aggressiv auftretenden Staaten - mit dem Ziel, einen Krieg zu verhindern. Verbunden ist der Begriff insbesondere mit der Politik des von 1937 bis 1940 regierenden britischen Premierministers Neville Chamberlain gegenüber Hitler-Deutschland.
Trump geht hart gegen China vor
US-Präsident Trump hatte in den vergangenen Wochen hohe Zölle auf Importe aus anderen Ländern erhoben. Besonders hart ging er gegen China vor, das er als Hauptgegner in der Handelspolitik ansieht. Peking reagierte mit hohen Gegenzöllen. Die US-Zölle auf chinesische Einfuhren belaufen sich mittlerweile auf 145 Prozent, auch wenn die US-Regierung den Satz für die wichtigen Importe elektronischer Geräte später auf 20 Prozent reduzierte.
Eine Reihe von Ländern verhandelt derzeit mit den Vereinigten Staaten über eine Senkung der Zölle, darunter Kanada, Großbritannien und Vietnam. Im Namen der EU-Mitgliedsländer verhandelt offiziell EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit Washington über die Zölle.